Metamorphosen aus dem Bregenzerwald: spielerisch – ernsthaft – kurios – neu
„Es gibt für alles Tage. Es gibt für alles Zeiten. Es gibt für alles Anlässe. So oder so – oder: anders.“
Norbert Mayers Wälder-Gedichte sind ein starkes Pendant zur klassischen Heimatdichtung: Annäherungen ans und Exkurse ins Wälderische werden zu einer collagenartigen Symbiose. Bei Mayer ist die Welt nicht immer heil, die Wälder nicht immer grün, die Pathetik bleibt aus und die Kontraste sind scharf; manchmal sind wir mit ihm vermeintlich auf den Spuren von „Ulysses“ und manchmal regnet es in Feldkirch. Wir sind uns der roten Fäden dort sicher, wo sie ganz bestimmt nie sind. Denn: Etwaige Assoziationen behält sich Mayer vor und mutet sie stattdessen uns zu – es ist und bleibt also: frei erfunden, richtig, falsch, wahr.
Ein love letter an die Literatur
Joyce, Lovelock, Steinbeck, Felder – Mayer: spielt mit den Texten der Größten und dichtet sie um, verortet sie neu. In Mayers Dialektik-Dichtung verharrt das kulturelle Erbe der „Wälder-Sprache“ unangefochten, wird stattdessen: wiederbelebt und weiterbelebt. Der Autor entführt uns auf eine Reise ins Wälderische, wo er mit Sprachen und Dialekten changiert und die Grenzen des Waldes austestet. „zerwirbelt & verwoben“ ist Mayers neuer Lyrikband in der Mundart des Bregenzerwaldes.