Dietlind Antretter entwirft in ihrem Debüt-Band einen Reigen raffiniert miteinander in Verbindung stehender Liebesgeschichten, die jede auf ihre eigene Art die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Liebe zum Thema hat. Mit tschechowscher Leichtigkeit hält die Autorin die Vergänglichkeit und die Zerbrechlichkeit des Glücks zwischen tiefer Melancholie und einer Hoffnung in Schwebe, die ihre Nahrung im unumstößlichen Glauben an die Liebe findet. Trotz allem!
In der Realität der Geschichten endet die Suche nach der geglückten Beziehung, nach Erfüllung und Geborgenheit allerdings meist in Desillusion und ernüchternder Einsamkeit. Doch immer wieder nehmen die Protagonisten die Missverständnisse und die Irrwege des Werbens und Begehrens auf sich, stets auf der Suche nach jenem unvergleichlichen Schwindel, der einem Flügel wachsen lässt und gleichzeitig die Seele verbrennt. Diese alles bestimmende Sehnsucht kleidet die Geschichten in eine zarte, wehmütige Grundstimmung. Ob in Paris, ob am Strand in Kalifornien oder im unbenannten Irgendwo, immer scheinen die Personen von einer besonderen Aura umgeben, eingekapselt in ihre eigenen Geschichten, Suchende und Getriebene zugleich. - Ein literarisches Debüt, das durch treffsichere Beobachtung und einen eigenwilligen, poetischen Ton überzeugt.