Der Zauberer vom Cobenzl

Roman

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ISBN 978-3-7099-8207-5
248 Seiten, gebunden
Erscheinungsdatum: 03.08.2023
Artikelnummer: 8207
Auch als Ebook erhältlich

Zwei Frauen, eine spricht die Sprache der Musik, die andere die der Wissenschaft.

Reichenbach zwischen Aufstieg und Fall: ein Imperium erbaut auf Licht, der Mann, dem es gehört, gestrickt aus Hunger.
Es ist das Jahr 1844 und in Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach brennt der Wissensdrang so nah an der Oberfläche wie Kometen kurz vor dem Einschlag. Er sucht unerbittlich nach der Bestätigung seiner These: der Existenz von „Od“. Jene wie ein Feuerschein aus allen Dingen und Lebewesen strömende Kraft, die zu sehen nur wenigen vergönnt ist. Reichenbach ist ein Emporkömmling der ersten Klasse, klammert an der Leiter, die Ruhm verspricht. Adelstitel, Renommee und Schloss hat er sich hart erarbeitet. Von Rückschlägen geprägt, ist er es gewohnt, dass die Gerüste seiner Existenz stets zu bröckeln drohen. Von Stuttgart und Tübingen über Blansko in Mähren hat das Schicksal ihn und seine zwei Töchter Hermine und Ottone nach Wien, zum Schloss Cobenzl, verschlagen. Dort ist Reichenbach dem „Od“ auf der Spur, unterstützt durch Hermine, die sich wie der Vater der Forschung verschrieben hat. Experimente mit „Sensitiven“ sollen beweisen, was Reichenbach bereits weiß.

Welche Möglichkeiten hat man als Frau des 19. Jahrhunderts wirklich?
Es sind die Zeiten, die Hermine und Ottone im Wege stehen, aber auch neue Wege für sie aufschlagen denn die Revolution rüttelt nicht nur Europa wach – sondern auch die Töchter Reichenbachs.
Sie stehen dem Patriarchen entgegen: beide voller Wut und Ambitionen, beide verliebt in Männer, die ihnen nahestehen und doch ferngehalten werden. Beide über zwanzig und unverheiratet. Und dennoch: jedes einzelne „Nein“, jede Ablehnung, den Wünschen und Bedürfnissen der Töchter Raum zu geben, jede Missachtung und Missbilligung des Vaters hallt tief bis in die Knochen. Und errichtet gleichzeitig ein Schloss, das nicht von Mauern und Zauber aufrecht gehalten wird, sondern durch Säulen aus Resilienz und Widerstand. Wer wird die erste sein, die ausbricht?

Bettina Balàka spielt mit allen Arten von Feuer
Beim Zauberer am Cobenzl spitzt sich die Lage immer weiter zu. Wird er die ewigen Zweifler überzeugen können? Wird er seine Töchter, die sich nicht mehr dem neigen, was der Vater sich wünscht, versöhnlich stimmen? Wird ihm der Aufstieg ein letztes Mal gelingen? Ist das „Od“ – dem er so gänzlich verfallen scheint – sein Untergang? Oder sind es seine Töchter?
Mit „Der Zauberer vom Cobenzl“ schnürt Bettina Balàka eine Geschichte aus Magie und Wissenschaft, Feuer und Forschung und der Befreiung einer Frau, die ihrem Vater in nichts nachsteht.

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Pressestimmen

„Aktueller als Bettina Balàkas ‚Zauberer vom Cobenzl‘ kann ein historischer Roman kaum sein.“
Ö1, Morgenjournal, Günther Kaindlstorfer

„Der Kampf um Frauenrechte und schwärmerische Wissenschaftsgläubigkeit, freiherrliche Exzentrik und spätromantische Alchemie, demokratische Aufbrüche und spannungsgeladene Vater-Tochter-Beziehungen – all diese Themen werden in Bettina Balakas Roman auf farbige Weise miteinander verschmolzen.“
Aus der Begründung für das Ö1-Buch des Monats September 2023

„Ein faszinierender Roman voller Magie und Wissenschaft, der dank der lebendigen Figurenzeichnung Geschichte greifbar macht.“
ORF, Sandra Krieger

„Historisch-fantastisch (…) Mehr als alles andere ist Balàkas Buch eine Emanzipationsgeschichte.“
APA – Austria Presse Agentur, Wolfgang Huber-Lang

Bettina Balàka erzählt die faszinierende Geschichte von einem klugen Mann, der für seine Zeitgenossen zu klug und für seine begabten Töchter nicht klug genug war.
Heidi Rehn

Packend erzählt Bettina Balaka von außergewöhnlichen Frauen, vom Ringen zwischen Glauben und Wissen, sowie Fantasien von der Beherrschbarkeit der Natur. So wird Geschichte lebendig.
Sabine Scholl

„Bettina Balàka schreibt so, als wäre die Literatur immer noch die eigentliche Wissenschaft vom Leben und wir bekommen das dann als Roman zu lesen. Und ‚Der Zauberer vom Cobenzl‘ ist aufregend, lebensnah, rührend, klug und voller Wissen. Wunderbar.“
Marlene Streeruwitz

Der Zauberer vom Cobenzl ist ein Zauberkunststück aus dem Wunderkabinett von Bettina Balàka, die mit höchster Präzision, so wie es sich für die Anfänge der evidenzbasierten Naturwissenschaften gehört, ein Märchen erschaffen hat, das uns in verwunschene Gärten und Schlösser entführt, die nicht wirklicher sein könnten.
Wir wandern auf dem schmalen Grat zwischen Genialität und Wahnsinn geführt von einer einfühlsamen, glaubwürdigen Erzählerin, durch deren Worte bisweilen das ironisch-verschmitzte Lächeln der Autorin aufblitzt, mit dem die Distanz zwischen der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts und der heutigen Zeit mit der Leichtigkeit eines Odlichts, dessen Existenz es freilich noch zu beweisen gilt, überwunden wird.
Die Sehnsucht nach Erkenntnis und Wahrheit wird zu einem Seiltanz zwischen Wissenschaft und Parawissenschaft in diesem Herbar, das sich vor uns mit der ganzen Magie der Botanik zu einem klugen Roman über die Emanzipation entfaltet, zu einem zärtlichen und nüchternen Roman über Väter und Töchter, zu einem spannenden Roman über Leidenschaften, die nicht nur in der Forschung und in der Kunst, sondern auch in der Revolution, in der Liebe oder im Kampf um die eigene Würde entflammen können.
Alida Bremer

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