Eine lange Reise, ein Kennenlernen, eine Amour fou.
"Hinter seinen geschlossenen Augenlidern sah er Nives unter einer herbstlichen Platane, die herzförmigen Blätter leuchteten in durchscheinendem Honiggelb, bis ein Regenwind sie auf den Gehsteig blies; sie liefen das Trottoir hinauf und hinunter, und Nives drehte sich in einem Männermantel, und als es zu schneien anfing, warf sie den Mantel vor die Füße der Leute, die auf den nächsten Bus warteten, und tanzte vor aller Augen im Schnee."
Eine Reise ins Unbekannte - und zu sich selbst
Eigentlich ist Loris froh, auf der langen Fahrt hinunter nach Mexiko mit sich allein zu sein. Dass die Schöne neben ihm entweder Zeitung liest oder schläft, ist ihm nur recht. Aber später, als sie durch die Wüste fahren, beginnt er mit ihr zu sprechen. Eine unerwartete Vertrautheit entsteht - für eine Nacht. Am nächsten Morgen ist Nives, die Schöne, verschwunden. Auf der Weiterreise erhält Loris immer wieder Nachrichten von ihr - und dann überrascht sie ihn in seinem Hotelzimmer.
Intensiv und eindringlich, melancholisch und schön
Joseph Zoderer erzählt von der Sehnsucht nach eindeutigen Gefühlen, vom Abenteuer des Sich-Verlierens und von den Fluchtmanövern, die wir inszenieren, um nicht schutzlos dazustehen vor einem unerwarteten Glück. Dass wir für dieses Glück alles riskieren, zeigt Zoderer mit eindringlicher Intensität.
Eine Werkausgabe für einen der führenden Erzähler der Gegenwart
"Das Schildkrötenfest" ist der zweite Band einer Edition, in der die Werke von Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Brenner-Archiv Innsbruck wird dieser Band durch ein Nachwort von Sieglinde Klettenhammer sowie Materialien aus dem Vorlass des Autors ergänzt.
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>Ein berührendes Buch, die Geschichte einer Liebe, die immer weniger greifbar wird, je mehr Loris sie zu fassen versucht.<
>"Das Schildkrötenfest" ist eine Geschichte von brennendem Begehren. Zoderer ist ein großartiger Erzähler, stets nah an seinen Figuren, eindringlich und klar.<
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Bisher in der Werkausgabe erschienen:
• Dauerhaftes Morgenrot
• Das Schildkrötenfest
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"In jenen Werken, die seinen literarischen Ruhm begründet haben, war Zoderer nie so locker und ungezwungen im Erzählton und so komisch wie hier."
Tiroler Tageszeitung
"Zoderer entspinnt eine schöne Liebesgeschichte … mit poetischen Sätzen und sensiblem Gespür für die Widerspiegelungen der inneren Befindlichkeiten in den Objekten des Äußeren, erzählt Zoderer seine Geschichte …"
profil, Nina Schröder
"Im schwebenden Ton des souveränen Erzählers gehalten, liefert Zoderers kleiner Roman faszinierende Momentaufnahmen."
Die Weltwoche