an den hunden erkennst du die zeiten

gedichte

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ISBN 978-3-7099-8160-3
104 Seiten, gebunden
Erscheinungsdatum: 24.02.2022
Artikelnummer: 8160
Auch als Ebook erhältlich

„ich suche worte und finde ein staunen“: Christoph W. Bauers Gedichte trotzen dem Stillstand.

„uns nannten sie auch mal zukunft“.
Das Leben wütet in uns. Pausenlos und atemlos macht der Lauf der Dinge, was er eben macht: Er läuft. Und wir? Eilen, schnauben, jagen hinterher. Dichten uns Geschichten an. Aber hat die Zukunft überhaupt ein Wort über uns zu verlieren? Wo die Zeitachse rechts immer kürzer wird, stürzt sich die Vergangenheit auf uns mit Gebell. Erinnerungsströme ergießen sich, und was wir im Laufe des Daseins sammeln, drückt uns irgendwann im Schuh. Da bleibt doch nur: entwurzeln! Leinen los und hinaus! An Flüsse, auf offene See: Dort hat man nichts verloren und ist doch viel zu finden. Überhaupt: Was sich da im Wasser spiegelt und was uns selbst zu schäumenden Wellen werden lässt! Gehen, gehen, gehen, um aus sich herausgeworfen zu werden. Aber du ahnst es: Wohin auch immer du dich verabschiedest in vermeintlicher Freude, du läufst in Spurrinnen.


Der Dichter kommt uns auf die Schliche.
Von Fußstapfen und Hundeleben, Spinnenblut und Frömmigkeit, faulem Zauber und Odysseen, von der Sehnsucht nach und der Furcht vor sprachlosen Momenten: Christoph W. Bauer setzt zu Zeit- und Raumsprüngen an, wittert und nimmt Fährte auf, sucht das Weite und die Zerstreuung. Macht sich ein Bild, liest in den Geschichten, die auf der Straße liegen, und findet mit Sätzen Schlupflöcher aus der Enge. Genussvoll gibt er sich den Widersprüchen hin. Enthüllt das alles mit Worten, trägt es mit Humor und fasst es in widerständige und schelmische Verse.

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Autor*in
© Foto: Haymon Verlag / Fotowerk Aichner
Christoph W. Bauer
Christoph W. Bauer, geboren 1968 in Kärnten, aufgewachsen in Tirol. Verfasst Lyrik, Prosa, Essays, Hörspiele und Übersetzungen. Zahlreiche Veröffentlichungen, mehrere Auszeichnungen, u.a. Reinhard-Priessnitz-Preis (2001), Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (2002), Preis des Kärntner Schriftstellerverbands (2010), Kärntner Lyrikpreis (2014), Outstanding Artist Award und Tiroler Landespreis für Kunst (beide 2015) sowie zuletzt Preis für künstlerisches Schaffen der Stadt Innsbruck (2021) und Anton-Wildgans-Preis (2023). Bei Haymon: wege verzweigt. Gedichte (1999), die mobilität des wassers müsste man mieten können. Gedichte (2001), fontanalia.fragmente. Gedichte und Prosa (2003), Aufstummen. Roman (2004), AHOI! Gedichte aus 25 Jahren Haymon Verlag (Hrsg., 2007), Im Alphabet der Häuser (2007), Graubart Boulevard (2008), Als Kind war ich weise (Hrsg., 2009), Der Buchdrucker der Medici (2009, HAYMONtb 2015), gemeinsam mit Anton Christian schweben im kopf (2010), die Gedichtbände mein lieben mein hassen mein mittendrin du (2011) und getaktet in herzstärkender fremde (2011), der Porträtband Die zweite Fremde. Zehn Jüdische Lebensbilder (2013), der Erzählband In einer Bar unter dem Meer (2013), die Gedichtbände orange sind die äpfel blau und stromern (beide 2015) und der Roman Niemandskinder (2019). Im Februar 2022 erschien sein neuer Gedichtband an den hunden erkennst du die zeiten, im Frühjahr 2024 folgt der Prosaband Trotta und ich. https://www.cewebe.com
Pressestimmen

„Christoph W. Bauer ist in nahezu allen literarischen Genres zuhause. In seinen Prosa-Arbeiten, die vielfach im Grenzbereich zwischen Historiographie und Fiktion angesiedelt sind, dominieren Geschichten, die er im Alphabet ramponierter oder auch längst verschwundener Häuser ermittelt, sei es in Saint-Denis, sei es in Innsbruck-St. Nikolaus. Und in seinen Gedichten setzt Christoph W. Bauer mit seiner ganz eigenen Stimme souverän alle nur denkbaren lyrischen Formen ein, um in einer schier endlosen Kette von intertextuellen Bezügen, die von Homer und Catull über Dante und Villon und Borges bis zum Punk-Rock reichen, immer von neuem auf ein Spiel mit Möglichkeiten zuzusteuern, das ganz wenig übrig hat für scheinbar unverrückbare Gegebenheiten.“
Aus der Jurybegründung zum Anton-Wildgans-Preis 2023

„Das Erkennen der Zeiten – der kritisch-diagnostische Blick und die historische Tiefenschärfe – zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Gedichtband, der oft auch sprachliche Formeln aufs Korn nimmt … Beeindruckend ist die formale Vielfalt der Gedichte von Christoph W. Bauer …“
Ö1 „Ex libris“, Cornelius Hell

„Das umfangreiche Werk Bauers ist ,Sprachkunst‘, kein Wort zu viel, kein Wort außerhalb seines Erzählrhythmus.“
Aus der Jurybegründung zum Preis für das künstlerische Schaffen der Stadt Innsbruck 2021

„Christoph W. Bauer zählt zu den renommiertesten Lyrikern des deutschen Sprachraums.“
Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner

„Der lyrische Kosmos des Christoph W. Bauer zeichnet sich seit jeher durch eine starke Dialogizität aus, in seinen Gedichten lädt er Leser und Leserinnen zu einem spannenden Dechiffrierspiel ein. Er streut Hinweise und Anspielungen quer durch die Literaturgeschichte, doch muss man den Fährten nicht zwangsläufig folgen, nicht alle Referenzen kennen, damit die Lektüre ein Genuss wird. Stattdessen kann man sich ganz dem virtuosen Umgang Bauers mit der Sprache hingeben, der einen ebenso zum Schmunzeln wie zum Nachdenken anregt.“
Aus der Jurybegründung der ORF-Bestenliste April, 2022

„Es sind immer wieder witzige, in jedem Fall aber gewitzte Zeilen, die Bauer da vorlegt.“
APA – Austria Presse Agentur, Wolfgang Huber-Lang

„Christoph W. Bauers Gedichtband handelt von Menschen, Tieren und vom sprachlichen, existenziellen Herumgetriebensein.“
Der Standard

„Das Ineinander von Zeiten und Orten versteht Bauer stets kunstvoll abzubilden …“
Wiener Zeitung, Andreas Wirthensohn

„Bauer verbindet seine prosanahe und zeitgenössische Sprache mit formaler Vielfalt und Strenge. Die thematisch breit gestreuten Gedichte dieses belesenen Autors (…) setzen den Nachvollzug mitunter nur angedeuteter Motive, Hinweise und Zitate voraus.“
Manfred Bosch, ekz-Informationsdienst

„kurz, prägnant und in größter Schreibkunst“
Bezirksblätter

„in seiner klaren und schnörkellosen Sprache verleiht Bauer Gedanken Ausdruck, die auch weit über die Lektüre hinaus im Gedächtnis bleiben.“
Poesiegalerie, Daniela Chana

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