Handbuch der Pflanzenkrankheiten

Gedichte

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ISBN 978-3-7099-8131-3
140 Seiten, gebunden
Erscheinungsdatum: 29.04.2021
Artikelnummer: 8131
Auch als Ebook erhältlich

Von der Stille im Stethoskop, wenn kein Laub mehr rauscht: Gedichte einer Verwandtschaft in Krankheit, Heilung und Vergehen.

Okkupierte Menschen- und Pflanzenkörper
Geschwüre, vernarbte Stellen, Wundränder. Trockenheit, Verfärbung, verletzte Gefäße. Müde, schwere Gliedmaßen. Gekräuselte Blätter, rissige Lippen. Stamm, Torso, Wurzeln, Organe werden befallen. – Eine Krankheit ergreift Besitz, erobert den Menschenkörper, überwältigt den Pflanzenkörper. Was ist das an dir? Sind das noch Finger, Arme an dir? Oder schon Geäst? Setzt du noch einen Fuß vor den anderen oder bist du schon tief verwurzelt? Wer wird beatmet, wer gefällt? Wessen befallene Teile entfernt, wer transplantiert? Wer wird mit Tinkturen und Pulvern behandelt? Ist es noch deine Stimme, die als Erinnerung in den Ohren rauscht? Oder sind es schon die Blätter? Wessen Asche ist es, die am Ende übrigbleibt?


Ein Baum ist ein Baum ist ein Baum – ist ein Mensch
In David Fuchs’ Gedichten verwischen die Grenzen zwischen Haut und Rinde. Unheimlich mutet sie an, die Menschen- und Pflanzenwelt, die sich nicht mehr auseinanderdividieren lässt. Mulmig wird dir zumute, wenn Pflanzen- und Menschenkörper sich überlappen, miteinander verwachsen, eine poetische Symbiose eingehen. In schnörkelloser Sprache macht David Fuchs dich und die Pflanzen zu Verwandten. Etwas Morbides liegt in seinen Gedichten, gleichzeitig flammt in ihnen etwas Neues auf: eine Gemeinsamkeit. Eine, die dich schauern lässt. Eine, die dich mit einem anderen Blick durchs Leben gehen lässt. Nach dem Lesen dieses Buches wird sich ein Spaziergang durch den Wald wie das Wandeln durch ein Spiegelkabinett anfühlen.


David Fuchs’ Gedichtband erscheint in bibliophiler Ausstattung mit Illustrationen von Zhon. Die Künstlerin und Tätowiererin wurde in Taipei, Taiwan geboren, lebte und arbeitete schon in Berlin, Südkorea und Wien. Für dieses Buch ist Zhon mit David Fuchs’ Gedichten in einen inspirierenden Dialog getreten.


 „Wenn ein Autor auf einem solchen Areal Fuß gefasst und mit fast schlafwandlerischer Sicherheit im Geflecht der Sprache seine Orte ausfindig gemacht hat, erregt das Aufmerksamkeit. Ein solcher Autor ist David Fuchs.“
Aus der Jurybegründung zum Feldkircher Lyrikpreis 2018 für Auszüge aus dem Gedichtband


„Die Präzision und Klarheit von David Fuchs’ Sprache entlässt uns in eine tiefe, faszinierende Verunsicherung: Unheimlich ist das, magisch, wie er uns eine vorher nie wahrgenommene Verwandtschaft entdecken und Menschen- und Pflanzenkörper verschmelzen lässt.“
Christophe Koroknai, im Haymon-Team zuständig für Vertrieb

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Pressestimmen

„Fuchs erweist sich als sehr genauer, sprachbewusster und hintergründig ironischer Autor … Die Intensität dieser Lyrik vermittelt sich allen, die moderne Lyrik mögen, und die zarten Illustrationen der Künstlerin ZHON machen das Buch auch zum bibliophilen Vergnügen.“
Oberösterreichische Nachrichten, Christian Schacherreiter

„An Paul Sorauers gleichnamiges Handbuch von 1909 angelehnt, das von einer engen Verbindung von Pflanzenphysiologie und Medizin ausgeht, entwirft Fuchs eine adäquate Poetik, in deren Metaphorik Pflanzen- und Menschenkörper, Rinde und Haut, Äste und Arme unentflechtbar ineinander übergehen.“
ekz-Informationsdienst, Manfred Bosch

„Als praktizierender Palliativmediziner geht Fuchs mit dem Thema ,Krankheit‘ in einer sehr klaren, fast schaurigen Art und Weise um … In seinen Gedichten macht David Fuchs die Menschen und die Pflanzen zu Verwandten. Pflanzen- und Menschenkörper verwachsen miteinander und gehen eine poetische Symbiose ein.“
ORF Radio OÖ, Daniela Wagner

„Die Parallelen, die hier zwischen Pflanze und Mensch gezogen werden, lassen einen leicht erschauern, es liegt Morbidität im Gesagten und dennoch ist die Erkenntnis, wie verbunden unser Dasein ist, verblüffend.“
bn.bibliotheksnachrichten, Ilse Hübner