Tatjana Kruse: Tannenduft mit Todesfolge – das Musical

Tatjana Kruse ist nicht nur die Königin der Krimödie, sondern auch eine Freundin von Lametta und weihnachtlichen Mordinstrumenten. Pünktlich zu Adventsbeginn verrät sie uns den Soundtrack zu ihren kein bisschen besinnlichen Krimikurzgeschichten!

Nein, Scherz. Es wird kein Musical geben. Aber es gibt tatsächlich eine Playlist zum Buch. Wenn ich schreibe, läuft immer Musik. Meistens instrumental. Doch sobald ich an einem Weihnachtskrimi sitze, muss es auch was Weihnachtliches sein. Nicht jeder der Kurzkrimis in „Tannenduft mit Todesfolge“ hat seinen eigenen Song, aber alle entstanden zu Musikbegleitung.

Meine absoluten Favoriten sind:

Als ich bei meinen Schafen wacht

Wieso mag man aus einer Fülle von Weihnachtsliedern eins ganz besonders? Keine Ahnung. Vermutlich hat es was mit der Kindheit zu tun. Und damit, ob man textsicher mitsingen kann. Besonders gern schmettere ich den Refrain: „Benedicamus Domino“. Wohlgemerkt, ich singe grundsätzlich immer schrecklich daneben, aber dafür mit viel Herzblut und gänzlich ohne Lautstärkeregler. Beim Weihnachtsliedersingen will man nicht neben mir stehen …

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All I Want for Christmas is You

Ein absolutes Muss zum Fest sind Weihnachtsfilme. Was sonst sollte man tun, während man den Festtagsbraten verdaut? Bei der Auswahl der Filme verstehe ich keinen Spaß – es müssen die Klassiker sein. „Tatsächlich Liebe“ steht ganz oben auf meiner Liste, noch vor „Die Hard“ und „Ist das Leben nicht schön?“ Besonders süß finde ich die aufkeimende Liebe zwischen den Kids und den Ohrwurm dazu:

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Santa Baby

Niemand hat „Santa Baby“ so verrucht gehaucht wie Eartha Kitt. Vermutlich, weil das gerüchteweise eins zu eins zu ihrem Leben passte. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dürfte der Weihnachtsmann mir auch gern Luxusgüter durch den (nicht vorhandenen) Kamin ins Wohnzimmer plumpsen lassen. Champagner beispielsweise. Oder die BahnCard 100, erster Klasse. Oder den nur spärlich bekleideten Bill Nighy auf einem Eisbärfell. Ach ja, wenn schon träumen, dann groß!

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Fuck Christmas

Ja, jetzt tut’s weh, aber wenn beim Familienessen am ersten Feiertag die Fetzen fliegen und man wieder mal nur Socken und Küchengeräte geschenkt bekommen hat und am Ende auch noch der Baum Feuer fängt, weil Tante Gudrun auf echten Kerzen bestanden hat, dann möchte man mit Eric Idle diesen Song anstimmen:

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Have Yourself a Merry Little Christmas

Es begab sich aber eines Tages, dass ich – weil in Eile – zügig die Hotelaufzugskabine verließ, ohne nach links und nach rechts zu schauen. Und so prallte ich volle Kanne gegen einen Mann, der mir gefühlt gerade mal bis zum Knie reichte. Es war Michael Bublé, der zufällig im selben Hotel nächtigte wie ich. Und seitdem mein Knie durch diese Berührung geadelt wurde und er sich, obwohl völlig unschuldig, so ungemein charmant und gentlemanlike bei mir entschuldigt hat, höre ich ihn echt gern. Alles von ihm, aber besonders gern die Schmachtfetzen. Und dann tätschele ich schon mal versonnen mein Knie.

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O du fröhliche

Einmal im Jahr ist in meinem Heimatort – und sicher nicht nur dort – die Kirche nicht nur randvoll besetzt, sondern bis zum Platzen überfüllt. Zum einen ist es Tradition, an Weihnachten in die Kirche zu gehen, zum anderen hofft so mancher insgeheim bestimmt, er könnte an einem Abend gutmachen, was er das ganze Jahr über hat schleifen lassen. Doch warum auch immer, in St. Michael befinden sich dann sage und schreibe 1200 Menschen. Und wenn die am Ende des Gottesdienstes O du fröhliche anstimmen, dann kriege ich jedes Mal Gänsehaut. Am ganzen Körper.

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Bonustrack

Es gibt ein Instrumentalstück, das bei mir zu Weihnachten nicht fehlen darf: Der Peanuts Christmas Song von Vince Guaraldi. Als Kind war ich viel allein und verbrachte die Weihnachtsferien mehrheitlich auf dem Bauch liegend vor dem Fernsehgerät. Damals liefen immer Die Peanuts. Ich habe sie geliebt. Bis heute bringt mich nichts so sehr in Friede-Freude-Gänsekeule-Stimmung wie dieser Song, und er lief auch gesichert beim Schreiben jedes einzelen Kurzkrimis von Tannenduft mit Todesfolge als Hintergrundmusik:

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Welche Weihnachtsgeschichten zu diesem wunderbaren Soundtrack tatsächlich entstanden sind, könnt ihr in „Tannenduft mit Todesfolge“ selbst entdecken! Tatjana Kruse versammelt mörderisch-bunte Gestalten um ihren Weihnachtstisch – und unter dem Tisch stapeln sich diverse Leichen. Perfekt für alle, die zwischen Geschenkekauf und Deko-Wahnsinn so richtig was zu lachen brauchen: eine kruselig-schöne Bescherung!

„Kruse schießt die Pointen völlig ungeniert gleich salvenweise aus der Hüfte, und sie bricht lustvoll mit wirklich allen gängigen Klischees ihres Genres.“
Ralf Kramp für den FOCUS