Kartografie der Freiheit

Roman

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ISBN 978-3-7099-3434-0
624 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Erscheinungsdatum: 20.09.2018
Artikelnummer: 3434
Auch als Ebook erhältlich

Europäischer Traum, lebst du noch?

Der große europäische Roman der Menschen
In der letzten Nacht vor der Aufnahme Litauens in den Schengenraum beschließen drei Paare den Aufbruch in ein neues Leben: Ein Paar zieht es nach London, eines geht nach Paris, das dritte bleibt im Baltikum und versucht dort sein Glück mit einer originellen Geschäftsidee. Ob glänzende Metropole oder osteuropäische Provinz – die jungen Menschen möchten den europäischen Traum von einer besseren Zukunft zum Leben erwecken. Vom Leben in Europa erwarten sie sich mehr als Reisefreiheit und Telefonieren ohne Roaming-Gebühren. Aber kann Europa sein großes Versprechen von Freiheit und Miteinander tatsächlich einlösen? Und was ist dieser „europäische Traum“ eigentlich?


„Ein Abgesang auf das Europa für alle“?
Die mutigen Paare aus Osteuropa erhoffen sich eine offene Gesellschaft, die ihnen freundlich entgegentritt, berufliche Entfaltungsmöglichkeiten und gesicherte Lebensverhältnisse. Als die GlückssucherInnen zu ahnen beginnen, wie nah Erfüllung und Enttäuschung beieinanderliegen und wie wenig Westeuropa für sie zu bieten hat, erhält die Aufbruchsstimmung erste Dämpfer. Voller Wucht trifft sie die schmerzhafte Realität der europäischen Gemeinschaft“: Entgegen dem Ideal eines Europas ohne Grenzen spalten sich Union und Gesellschaft in vermeintlich „alte“ und „neue“ Europäer*innen. Mit einem Mal finden sich die jungen Paare als Fremde an den gesellschaftlichen Rand und in den finanziellen und persönlichen Ruin gedrängt. Das eben noch zum Greifen nah erschienene bessere, „europäische“ Leben rückt immer weiter in die Ferne ...


Andrej Kurkow legt den Finger in die Wunde Europas
Der ukrainische Bestseller-Autor Andrej Kurkow erlebte die Zeit des Kyjiwer „Euro-Majdan“ hautnah mit. Er kennt die Hoffnungen der Osteuropäer*innen in die Europäische Union. Und er kennt ihre bittere Enttäuschung. Wer also kann den großen europäischen Roman unserer Zeit schreiben, wenn nicht er? Aus einem zutiefst menschlichen Blickwinkel zeichnet Andrej Kurkow die Schicksale dreier Paare – ihre Hoffnungen und Enttäuschungen, ihr Festhalten am großen gemeinschaftlichen Freiheitsversprechen. Welche Rolle spielt die europäische Idee für die Identität der Menschen und Nationen? Waren wir uns im Eindruck zweier Weltkriege näher, als heute unter dem gemeinsamen Dach der Europäischen Union? Sind wir wirklich ein Europa? Ein mutiger und aufrüttelnder Roman.

Aus dem Russischen von Claudia Dathe

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Autor*innen
Foto: © www.fotowerk-aichner.at
Andrej Kurkow
Andrej Kurkow wurde 1961 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren und lebte bis vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine in Kyjiw. Er studierte Fremdsprachen (spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und arbeitet für Radio und Fernsehen. Romane wie „Picknick auf dem Eis“ (1999) und „Der Milchmann in der Nacht“ (2009) machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Er gehört zu den im deutschsprachigen Raum beliebtesten Schriftsteller*innen aus der Ukraine und ist ein begnadeter Erzähler: vom Skurrilen und Schmerzhaften, von Mut und Hoffnung, vom Gestern und Heute und dem, was uns und die Zeiten verbindet. Bei Haymon erschien die „Geografie eines einzelnen Schusses“, bestehend aus den drei Romanen „Der wahrhaftige Volkskontrolleur“ (2011) (aus dem Russischen von Kerstin Monschein), „Der unbeugsame Papagei“ (2013) (aus dem Russischen von Sabine Grebing) und „Die Kugel auf dem Weg zum Helden“ (2015) (aus dem Russischen von Claudia Dathe). Außerdem erschien der Band „Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests“ (2014) (aus dem Russischen von Steffen Beilich) sowie seine Romane „Die Welt des Herrn Bickford“ (2017) (aus dem Russischen von Claudia Dathe) und „Kartografie der Freiheit“ (2018) (aus dem Russischen von Claudia Dathe). 2022 erschienen bei Haymon Andrej Kurkows Aufzeichnungen aus der Ukraine: „Tagebuch einer Invasion“ (aus dem Englischen von Rebecca DeWald), in dem er sich den ersten Monaten des Angriffskrieges widmete und für das er den Geschwister-Scholl-Preis 2022 erhielt. In „Im täglichen Krieg“ (2024) schreibt Kurkow weiterhin gegen die Zerstörung an – und für die Zukunft der Ukraine.
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Claudia Dathe
Claudia Dathe arbeitet als freiberufliche Übersetzerin aus dem Russischen und Ukrainischen. Sie studierte Übersetzungswissenschaft (Russisch und Polnisch) in Leipzig, Pjatigorsk und Krakau und arbeitete für den Deutschen Akademischen Austauschdienst in Kasachstan und der Ukraine. Sie übersetzte Bücher von u. a. Andrej Kurkow, Serhij Zhadan, Oleksandr Irwanez, Tanja Maljartschuk und Maria Matios ins Deutsche. 2020 erhielt sie den Drahomán Preis. Für Haymon übersetzte sie: Maria Matios' „Darina, die Süße” (2014), Oleksij Tschupas „Märchen aus meinem Luftschutzkeller” (2019) aus dem Ukrainischen und Andrej Kurkows „Die Kugel auf dem Weg zum Helden” (2015), „Die Welt des Herrn Bickford” (2017) und „Kartografie der Freiheit” (2019) aus dem Russischen.
Pressestimmen

„‚Kartografie der Freiheit‘ – das ist ein Roman über das Europa von heute – mit mystisch-märchenhaften Anklängen, aber ohne Illusionen.“
Ö1, Kristina Pfoser

„Ein hochaktueller Europa-Roman!“
Ö1 Ex libris, Cornelius Hell

„Ohne sich einer banalen Schubladenlogik zu bedienen, geht Andrej Kurkow den wichtigen Fragen unserer Zeit nach, mit unverstellter Ehrlichkeit und einem feinen Gespür für Differenzierung.“
Deutschlandfunk Kultur, Björn Hayer

„Der europäische Traum ist in ‚Kartografie der Freiheit‘ mehr Möglichkeit als Wirklichkeit“
APA – Austria Presse Agentur, Wolfgang Huber-Lang